FCI - Standard Nr. 339 / 03.02.2010 / D
Übersetzung: Herr Dr. J.-M. Paschoud / Herr Harry G.A. Hinckeldeyn
UrsprungGroßbritannien
Datum der Publikation des gültigen Originalstandards26.03.2009
VerwendungDerber, widerstandsfähiger Arbeitsterrier, besonders für die Arbeit unter der Erde geeignet.
Klassifikation F.C.I. Gruppe 3 Terrier
Sektion 1 Hochläufige Terrier.
Mit Arbeitsprüfung
Kurzer geschichtlicher AbrissDer Begründer der Rasse, John (Jack) Russell, wurde 1795 in Dartmouth, in der Grafschaft Devon, geboren. Er war Pfarrer und verbrachte den größten Teil seines Lebens in Swimbridge, Devon. Er war ein großer Jäger und Reiter und hatte sich der Terrierzucht verschrieben. 1873 war er einer der Gründungsmitglieder des Kennel Klubs. Er starb 1883 im Alter von 87 Jahren.Schon während seines Studiums in Oxford erwarb er seine erste Terrier-Hündin, eine weiße rauhaarige Hündin mit Abzeichen am Kopf, die damals schon in wesentlichen Punkten dem heutigen Standard entsprach. Jack Russell nahm die unterschiedlichsten Einkreuzungen mit anderen einfarbigen oder bunt gefleckten Arbeitsterriern vor. Zuchtziel war immer die Arbeitstauglichkeit, ein typisches Rassebild kam in zweiter Linie. Dieser Tradition folgend wurden bis in die jüngste Vergangenheit im Jack Russell Terrier Einkreuzungen mit anderen Terrierrassen vorgenommen. Auch andere Rassen wurden eingekreuzt, führten aber zu wenig gelungenen Ergebnissen, da sie nicht dem Urtyp des Jack Russell entsprachen. Diese Rasse erfreut sich seit dem letzten Weltkrieg auf dem Kontinent einer zunehmenden Beliebtheit, ganz besonders bei Jägern und Reitern. Sie wurde am 22. Januar 1990 vom englischen Kennel Club anerkannt und ein offizieller Interim-Standard unter dem Namen « Parson Jack Russell Terrier » publiziert. Die F.C.I. hat anschließend am 2.Juli 1990 die vorläufige Anerkennung der Rasse beschlossen. Der (englische) Kennel Club gab der Rasse im Jahre 1999 den jetzigen Name Parson Russell Terrier. Die endgültige Anerkennung durch die FCI erfolgte am 4. Juni 2001.
Allgemeines ErscheinungsbildArbeitsfreudig, lebhaft, wendig; für Schnelligkeit und Ausdauer gebaut. Vermittelt einen allgemeinen Eindruck von Harmonie und Beweglichkeit. Natürlich erworbene Narben sind zulässig.
Wichtige ProportionenHarmonisch gebaut.
Die Gesamtlänge des Körpers ist geringfügig größer als die Höhe vom Widerrist zum Boden. Die Entfernung von der Nasenspitze zum Stop ist ein wenig kürzer als die vom Stop zum Hinterhauptbein.
Verhalten / Charakter (Wesen) Im Wesentlichen ein Gebrauchsterrier, mit der Fähigkeit und dem zur Arbeit im Bau und in der Jagdmeute geeigneten Körperbau. Unerschrocken und freundlich.
Beschreibung der physischen RassemerkmaleKopf OberkopfSchädelFlach, mäßig breit, zu den Augen hin allmählich schmaler werdend.
StopFlach.
GesichtsschädelNaseSchwarz.
Kiefer / ZähneKräftige Kiefer, muskulös. Perfektes, regelmäßiges und vollständiges Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
AugenMandelförmig, ziemlich tief liegend, dunkel, mit leidenschaftlichem und durchdringendem Ausdruck.
OhrenKlein, V-förmig, nach vorne fallend, dicht am Kopf getragen. Die Ohrspitze muss bis zum Augenwinkel reichen, die Falte nicht über dem höchsten Punkt des Schädels liegend. Der Ohrlappen ist mäßig dick.
HalsKlar umrissen, muskulös, von guter Länge, sich zu den Schultern hin allmählich verstärkend.
KörperGut ausgewogen. Die Länge des Körpers ist geringfügig größer als die Höhe vom Widerrist zum Boden.
RückenKräftig und gerade.
LendeLeicht gewölbt.
BrustkorbVon mäßiger Tiefe dabei nicht tiefer als bis zum Ellenbogen reichend, hinter den Schultern von zwei durchschnittlich großen Händen zu umfassen. Rippen nicht zu stark gewölbt.
RuteFrüher üblicherweise kupiert.
Kupiert: In ihrer Länge zum Körper passend, so dass ein fester Zugriff mit der Hand möglich ist. Kräftig, gerade, mäßig hoch angesetzt, in der Bewegung hoch aufgerichtet getragen.
Unkupiert: Von mäßiger Länge und so gerade wie möglich, zur Ausgewogenheit der Gesamterscheinung des Hundes beitragend, dick am Ansatz, sich zum Ende hin verjüngend. Mäßig hoch angesetzt, in der Bewegung hoch aufgerichtet getragen.
Gliedmaßen VorderhandKräftige Läufe, die gerade sein müssen, mit Gelenken, die weder nach innen noch nach außen drehen.
SchulternLang und schräg, gut zurückliegend, klar umrissen am Widerrist.
EllenbogenAm Körper anliegend, an den Seiten frei beweglich.
HinterhandKräftig, muskulös mit guter Winkelung.
KniegelenkGut gewinkelt.
SprunggelenkTief angesetzt.
HintermittelfußParallel, erzeugt viel Schub.
PfotenKompakt mit festen Ballen, weder nach innen noch außen gedreht.
Gangwerk / BewegungFrei ausgreifend, ausgeglichen. Gerade im Kommen und Gehen.
HautMuss dick sein und locker anliegen.
Haarkleid HaarVon Natur aus harsch, anliegend und dicht, gleichgültig ob rauhaarig oder glatt, Bauch und Unterseiten behaart.
FarbeVollständig weiß oder vorwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombinationen dieser Farben, vorzugsweise beschränkt auf den Kopf und/oder auf den Ansatz der Rute.
GrößeRüdenIdeale Widerristhöhe 36 cm (14 ins)
HündinnenIdeale Widerristhöhe 33 cm (13 ins)
Ein Über- oder Untermass von 2 cm ist akzeptabel.
FehlerJede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.
N.B. Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.